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Doppelschnepfe entdeckt

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Eine in Deutschland eigentlich nicht mehr vorkommende Doppelschnepfe wurde jetzt bei einem Forschungsprojekt zur Bartmeisenpopulation im Nationalpark Unteres Odertal gefangen, beringt und wieder in die Freiheit entlassen.

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Doppelschnepfe (Foto: Winfried Dittberner)
Die Doppelschnepfe Gallinago media brütet eigentlich in den Steppengebieten Eurasiens von Norwegen, Polen bis nach Russland in feuchten Mooren und Flussniederungen. Jedoch ist sie während der Zugzeiten ein seltener Durchzügler in Brandenburg. Als Überwinterungsgebiete sind der Sahel und das südliche Afrika bekannt.
Doppelschnepfen kamen bis Ende des 19. Jahrhunderts auch in Norddeutschland vor. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts kam es in Mitteleuropa durch den Verlust von Feuchtgebieten zu einem drastischen Bestandseinbruch. Die Art verschwand als Brutvogel in Deutschland. Der gesamte europäische Bestand wird aktuell auf 62 000 bis 170 000 Brutpaare geschätzt.
Die Nationalparkverwaltung hofft nun, dass die Schaffung naturnäherer Überflutungsverhältnisse in den kommenden Jahren vielleicht auch wieder zu einer Brutansiedlung dieser seltenen Art im unteren Odertal führt. Das Untere Odertal ist nach Auskunft des Ministeriums eines der artenreichsten Gegenden in Brandenburg. So konnten dort 293 Vogelarten nachgewiesen werden, davon brüten 160 Arten regelmäßig im Nationalpark. Die Doppelschnepfen-Entdeckung wurde der Seltenheitskommission (Avifaunistische Kommission für Brandenburg und Berlin – AKBB) gemeldet.
uao

 

 


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