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Nicht jede Jagdmunition tötet sicher

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Ob mit oder ohne Blei – vorläufige Ergebnisse zur Tötungswirkung von Büchsenmunition zeigen bei einigen Patronen Mängel.

Vertreter des Bundeslandwirtschaftsministeriums sowie Wissenschaftler haben heute beim Deutschen Jagdschutzverband (DJV) die vorläufigen Ergebnisse des Forschungsprojektes zur Tötungswirkung von Büchsenmunition vorgestellt. Mehr als 11.000 Abschuss- und Laborberichte zeigten, dass für die tierschutzgerechte Tötungswirkung eines Geschosses dessen Wirksamkeit entscheidend ist. Unabhängig vom Material bestimmt dabei die kritische Grenzgeschwindigkeit des Geschosses die maximale Einsatzentfernung.
 
Versuche zur Wirksamkeit der Geschosse wurden an Seifenblöcken durchgeführt. Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass bis zu einer Entfernung von 300 Metern auch schweres Wild bis 250 Kilogramm mit bleihaltiger als auch bleifreier Munition tierschutzgerecht erlegt werden kann. Voraussetzung: Die Mindestanforderung an die Geschossleistung ist erfüllt. Ein Teil der Büchsenmunition sowohl mit als auch ohne Blei genügte bei einer möglichen Einsatzentfernung von Null bis 50 Metern den jagdlichen Anforderungen nicht.
 
Der DJV fordert auf Basis der vorläufigen Ergebnisse, die gesetzlichen Mindestanforderungen an Büchsenmunition zu überarbeiten. Munitionshersteller sollten zudem auf der Munitionsverpackung Angaben zur Ballistik geben. In seiner Pressemeldung vom 27. November 2012 gibt der DJV an, dass die derzeit gesetzlich verankerte Auftreffenergie von Geschossen auf 100 Meter Entfernung von 1.000 Joule für Rehwild und 2.000 Joule für das übrige Schalenwild nach neustem Kenntnisstand ungeeignet ist, um dem Tierschutz künftig Rechnung zu tragen. 
 
Der endgültige Abschlussbericht des Forschungsvorhabens zur Tötungswirkung von Büchsengeschossen wird im Frühjahr 2013 erwartet. DJV/sd

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